Die Methode

… ist der Name eines in den 1970er-Jahren entwickelten Beratungskonzepts und bedeutet im übertragenen Sinne „Aus eigener Kraft“. Grundgedanke der Methode ist es, die Entwicklung von Menschen zu unterstützen beziehungsweise – zum Beispiel bei alten Menschen – noch vorhandene kommunikative, soziale und emotionale Fähigkeiten zu erkennen, zu nutzen und zu erhalten.

Die Entwicklung von Marte Meo

Marte Meo (abgeleitet aus der lateinischen Übersetzung für „Aus eigener Kraft“) ist eine videobasierte Methode, die ab den 1970er-Jahren von der Niederländerin Maria Aarts entwickelt wurde. Charakteristisch für Marte Meo ist der damals wie heute geltende Anspruch, leicht verständlich zu sein und sowohl Laien als auch Fachkräften einen Ansatz zu bieten, der ihnen hilft, die Entwicklung beziehungsweise den Erhalt von Fähigkeiten von Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu unterstützen. Heute wird Marte Meo in über 50 Ländern weltweit und in fast allen gesellschaftlichen Bereichen eingesetzt, in denen es um die Gestaltung von Kommunikation und zwischenmenschlichem Miteinander geht – von der Begleitung von Eltern und Kindern über die Unterstützung pädagogischer Fachkräfte in Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen, Kinder- und Jugendpsychiatrie bis hin zur Beratung von Angehörigen und Pflegekräften kranker und/oder alter Menschen.

Das Besondere an Marte Meo

Wesentliches Merkmal von Marte Meo ist die positive Grundausrichtung der Methode. Da es sich um eine sogenannte „ressourcenorientierte“ Methode handelt, lautet der Ansatz grundsätzlich nicht „Was geht nicht“ oder „Was soll erreicht werden“, sondern vielmehr „Welche Fähigkeiten sind bei den Menschen, um die es geht, vorhanden und können genutzt werden“ und „Welche Botschaft verbirgt sich hinter dem Verhalten eines Menschen in einer bestimmten Situation“.

Grundlage der Arbeit mit Marte Meo ist die Erstellung kurzer Videoaufnahmen in alltäglichen Situationen. Aus diesen Aufnahmen werden für die Marte-Meo-Beratung  kurze Ausschnitte ausgewählt, die anschließend der zu beratenden (bzw. auszubildenden) Person  gezeigt und mit dieser besprochen werden.

Die Aufnahmen bieten den großen Vorteil, eine andere Perspektive einnehmen und das Geschehen im Detail „von außen“ betrachten zu können. Es ermöglicht der zu beratenden Person, sich ihrer eigenen Fähigkeiten bewusst zu werden und zu erkennen, welche Art von Unterstützung das Gegenüber benötigt. So kann der/die zu Beratende Schritt für Schritt aus eigener Kraft Ideen entwickeln, wie er/sie zum Gelingen alltäglicher Situationen beitragen kann und welche unterstützenden Verhaltensweisen anderen Menschen helfen können, vorhandene Fähigkeiten zu nutzen, zu bewahren und/oder weiterzuentwickeln. Ein nicht zu unterschätzender Faktor des Erfolgs von Marte Meo hierbei ist, dass grundsätzlich ausschließlich Bilder oder Videoausschnitte verwendet werden, in denen gelungene Interaktionsmomente zu sehen sind. 

Ob als Entwicklungsunterstützung für Kinder, Jugendliche und Familien oder als Hilfe im Alltag mit alten Menschen, ob im privaten oder professionellen Kontext – das Ergebnis ist in der Regel eine deutliche Stärkung des Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten, die Verbesserung der Beziehung der Menschen untereinander und ein enormer Gewinn an Lebens-/Arbeitsqualität für alle Beteiligten.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten

Ausgangspunkt für die Entwicklung von Marte Meo war die Arbeit mit autistischen Kindern und die Unterstützung der Kinder und ihrer Familien im Alltag. Schon bald jedoch zeigte sich, dass der Ansatz sich auf viele andere Bereiche übertragen ließ, in denen es um die Unterstützung der Entwicklung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen geht. Nähere Informationen hierzu unter:

Alltagsbegleiterin, Heimbewohnerin und Schülerin im Austausch – Leuchtfeuerprojekt 2017